Trauer in Thailand: Verhaltenstipps für Touristen
Die meisten Menschen in Thailand sind sehr betroffen – zumindest in der fast 15 Millionen Menschen zählenden Metropolregion Bangkok und weiter im Norden.
Überall sind schwarz-weiße Girlanden zu sehen. In sämtlichen Städten. Alle tragen Trauerschleifen an der Kleidung, sind schwarz oder schwarz-weiß gekleidet. Von bunten Farben ist im Moment wenig zu sehen.
Das berichtet meine Bekannte Birgit. Sie ist noch bis Sonntag, 11. Dezember, auf einer 19-tägigen Rundreise mit dem Veranstalter Berge & Meer in Thailand unterwegs.

Königspalast in Bangkok. Foto: Oliver Heider
In einer Zeit also, in der viele Thailänder in tiefer Trauer sind. Hintergrund ist der Tod ihres Königs Bhumipol Adulyadej. Am 13. Oktober starb der 88-Jährige, der in dem südostasiatischen Land wie ein Halbgott verehrt worden war.
Er war seinerzeit das am längsten amtierende Staatsoberhaupt auf der Welt, nachdem er seinem erschossenen Bruder schon im Jahr 1946 auf den Thron gefolgt war.
„Vor dem Königspalast bilden sich riesige Trauerschlangen. Jeden Tag kommen 20.000 Pilger. Sie werden dort mit Essen und Trinken versorgt. Super gemacht. War sehr beeindruckend.“
Weil der König so beliebt war, sind überall Bilder, Anstecknadeln, Fotoalben und Karten mit seinem Konterfei zu sehen.
Wer nun als Urlauber nach Thailand reist, sollte einiges beachten. Birgit und ich (selbst 2014 in Thailand zu Gast) haben euch einige hilfreiche Tipps zusammengestellt – für die Zeit der Staatstrauer und ganz allgemein für Reisen nach Thailand…
Unsere Tipps für eure Thailand-Reise
Tipp 1: Die Einheimischen wollen sich persönlich von ihrem Oberhaupt verabschieden. Der König wird noch Monate lang im Thronsaal aufgebahrt sein, bevor er eingeäschert wird. Touristen sollten daher unbedingt Einheimischen den Vortritt lassen.
Tipp 2: Auch wenn in Bangkok das öffentliche Leben für Touristen nicht allzu sehr eingeschränkt ist, passt freilich Feierlaune nicht zu Trauerfeiern. Zurückhaltung ist angebracht in der Öffentlichkeit. Anders sieht es dagegen in den Badegebieten im Süden des Landes aus. Dort wird weniger getrauert, erzählt Birgit.

In Badegebieten im Süden des Landes ist von Trauer nicht viel zu spüren. Foto: privat
Tipp 3: Die Militärregierung hat eine einjährige Staatstrauer angeordnet hat, in der alle Angestellte staatlicher Betriebe, Beamte und Mitarbeiter im öffentlichen Dienst schwarze Kleidung tragen müssen. Touristen sollten daher, um nicht negativ aufzufallen, auf allzu bunte Farben verzichten und sich eher dunkel oder zumindest dezent kleiden.
Tipp 4: Anders als am Strand sollten Touristen Tempelanlagen zu keiner Zeit in kurzen Hosen oder mit schulterfreien Tops besuchen. Schuhe müssen ausgezogen werden. Direkt vor dem Buddha sollten auch Touristen knien und nie mit Füßen Richtung Buddha oder Mönche sitzen. Füße sind nach hinten richten, Mönche dürfen nicht berührt werden.

Touristen sollten Mönche in Thailand nicht anfassen. Foto: privat
Tipp 5: Jetzt, knapp zwei Monate nach Bhumipols Tod, sind die ohnehin „zurückhaltend freundlichen“ Einwohner des Landes noch ruhiger, erzählt Birgit. Aber weiterhin zuvorkommend. Entsprechend sollte man ihnen begegnen. „Sawadi ka“ heißt „Hallo“ bei Frauen. Bei Männern muss man „Sawadi krab“ sagen. Immer inklusive mit über der Brust gefalteten Händen und kleiner Verbeugung.
Tipp 6: Der Geburtstag des Königs ist in Thailand zugleich Vatertag und Feiertag. Der Geburtstag der Königin ebenso. Zumindest bei Bhumipol (5. Dezember) und Sirikit (12. August), erklärt Birgit.

In den Badehotels im Süden Thailands wird dezent um König Bhumipol getrauert. Foto: privat
Tipp 7: Auch in Zeiten der Trauer geht das tägliche Leben in Thailand weiter. Dazu zählen etwa der Boxkampf Muay Thai oder eine Ladyboy-Show (Revue/Cabaret) in Chiang Mai. „Ich fand beides super auf seine Art“, sagt Birgit.
Tipp 8: Urlauber sollten in Thailand auf jeden Fall Märkte besuchen, meint Birgit. Etwa „Floating Market“ und „Nachtmarkt“ in Chiang Mai. Auch Obst- und Fischmärkte sind sehr interessant, aber nichts für empfindliche Nasen, erzählt Birgit.

Muay-Thai-Boxen ist nicht jedermanns Sache. Birgit hat es aber gefallen. Foto: privat
Tipp 9: Beim Essen sollte man etwas vorsichtig sein. „Spicy“ in Thailand ist für viele Europäer kaum genießbar. Also lieber „not spicy“ bestellen. Die Preise sind indes günstig: Reis oder Nudeln mit Hühnchen kosten 40 bis 60 Baht, also 1 bis 1,50 Euro. Und: Wer experimentierfreudig ist, findet auf einheimischen Märkten unter anderem gebratene oder gegrillte Frösche, Ratten, Maden, Heuschrecken, Käfer.
Tipp 10: Mückenschutz ist elementar für Thailand-Reisen. Entweder man bringt es von zuhause mit (wichtig ist der Wirkstoff Deet, der etwa in den Produkten „Nobite“, „Autan Tropical“ und „Anti Brumm“ enthalten ist). Vor Ort gibt es „Skeleton“ im Supermarkt Seven Eleven. Auch Kühlgels für Mückenstiche sind ratsam.

Essen, das in Thailand „spicy“ ist, ist vielen Europäern zu scharf. Foto: privat
Tipp 11: Da es in Thailand viele Klimaanlagen gibt, sollten Touristen immer was zum Drüberziehen mitbringen, rät Birgit. Man sollte sich im Freien auf feuchtwarmes Klima einstellen. Im Norden ist es im November und Dezember nachts kühl.
Tipp 12: „Massagen sind ein Muss in Thailand“, meint Birgit. „Sehr zu empfehlen und supergünstig.“ Eine einstündige Ganzkörperölmassage kostet 200 Baht, derzeit 5 Euro.

Tuk-Tuk-Fahrt durch Bangkok. Foto: Oliver Heider
Tipp 13: Tuk Tuk fahren ist günstig – und auf jeden Fall ein Erlebnis. Oft kommt man auf den motorisierten Drei-Rad-Gefährten auch am schnellsten von A nach B.
Tipp 14: Wer in der Hauptstadt Bangkok ausreichend Zeit hat und einen tollen Blick auf die Stadt und den Fluss Chao Phraya erhalten will, sollte auf das Hotel Lebua at State Tower. Die Getränkepreise auf der Dachterrasse sind nicht ganz billig. Jedoch ist der Besuch an sich gratis.

Aussicht vom Hotel Lebua at State Tower auf den Fluss Chao Phraya. Foto: Oliver Heider
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